Nachhaltigkeit im Tourismus. Tirol setzt neue Maßstäbe

Immer mehr touristische Betriebe in Tirol setzen auf Ökologie. Erneuerbare Energien, Solaranlagen und Niedrigenergiehäuser sind auf dem Vormarsch.

Das Biohotel Crystal in Obergurgl ist das erste Hotel in Österreich, das zu 100 Prozent mit erneuerbarer Energie heizt. Das 120-Betten-Hotel auf 2000m Seehöhe verzichtet zur Gänze auf Öl und Gas. Dafür ist das Haus mit einer Wärmepumpe und einer 300m² großen Solaranlage ausgestattet. Zusätzlich fördern 67 Erdwärmesonden genug Energie für das ganze Hotel und den Wellnessbereich.

Das Bergrestaurant Sunnalm im Skigebiet Rifflsee (Pitztal) ist zurzeit das höchstgelegene Passivenergiehaus im Alpenraum. Auf 2.300m Seehöhe gelegen, ist der Baukörper zum größten Teil aus Holz und Glas. Solar- und Erdwärmetechnik ermöglichen den völligen Verzicht auf fossile Brennstoffe. Bei 135 Öffnungstagen im Winter und 100 geöffneten Tagen im Sommer ergibt sich dadurch eine jährliche Ersparnis von 37.000 Liter Heizöl. Für die Nutzung der Erdwärme wurden sieben Tiefenbohrungen bis auf 120m durchgeführt.

Die Tiroler Hütten sind mustergültig

Als größter Beherbergungsbetrieb Österreichs trachtet der Österreichische Alpenverein danach, seine Hütten zu vorbildlichen Betrieben in Bezug auf die Umwelt und auf die bewusste Nutzung von Ressourcen zu machen. Die Franz-Senn-Hütte im Stubaital wurde Ende des 19. Jahrhunderts erbaut und zählt heute zu den komfortabelsten und modernsten Hochalpinhütten im Alpenraum. Mit einem eigenen Kraftwerk, einer hybriden Heizanlage (Strom, Öl und Pyrolyse) sowie einer teilbiologischen Kläranlage, setzt die Franz-Senn-Hütte neue Maßstäbe in der nachhaltigen Nutzung von Ressourcen.

Weltweit erster Öko-Skilif

Neue Lifte gibt es jedes Jahr, beinahe in jedem Skigebiet wird ein Lift dazu gebaut, um die Förderleistung zu verbessern. Einen Öko-Lift hat es bis dato aber noch keinen gegeben. Der neue Schlepplift „Sonnenlift“ in der Skiwelt Wilder Kaiser - Brixental wird von einer Photovoltaikanlage betrieben. Diese erzeugt ca. 15 kW pro Stunde, über den ganzen Winter rechnet man mit
12.000 kW. Ein Umweltprojekt, das hoffentlich viele Nachahmer findet.